
3. Roundtable Wasserstoff im Schwerverkehr
Der dritte Roundtable aus der Themenreihe „Wasserstoff im Schwerverkehr“ fand am 31. März 2025 als Side Event der zweiten Mobilitätskonferenz im Courtyard Vienna Prater/Messe in Wien statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) – ab April Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) – und der Hydrogen Partnership Austria (HyPA) ausgerichtet. Nachdem der vorherige Roundtable online stattgefunden hatte, wurde dieser Termin wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt. Über 40 Expert:innen aus der Branche besuchten die Veranstaltung. Der Fokus lag dieses Mal auf der Umsetzung der EU-Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Regulation – AFIR).
Aktuelle Studien
Nach einer kurzen Einführung präsentierte Peter Raimann von der Österreichischen Energieagentur einen Überblick aus drei ausgewählten Studien, Umfragen bzw. Positionspapieren:
- Joint Statement Conseil d'Analyse Économique/ Franco-German Council of Economic Experts: Decarbonising road freight transport, März 2025 (CAE)
- NOW GmbH: Marktentwicklung klimafreundlicher Technologien im schweren Straßengüterverkehr, Auswertung der Cleanroom-Gespräche mit Nutzfahrzeugherstellern, November 2024 (NOW)
- Hydrogen Europe: Long term outlook on zero emission mobility, Kapitel: Trucks, Results from HE mobility survey, Februar 2024 (HE)
Die Einschätzungen zur Rolle wasserstoffbetriebener Antriebssysteme – sowohl mit Brennstoffzellen als auch mit Verbrennungsmotoren – variieren je nach Befragungszeitraum, Zielgruppe und zugrunde gelegtem Kalkulationsansatz. Entwicklungen im Bereich batterieelektrischer Antriebe, auch für Fahrzeuge über 12 Tonnen (N3), werden zuletzt wieder deutlich dynamischer eingeschätzt. Bei wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen werden hingegen weiterhin spezifische Nischen für den Verbrennungsmotor gesehen, in denen dieser Vorteile gegenüber der Brennstoffzelle aufweist – etwa durch höhere Robustheit im Betrieb, einen weiter fortgeschrittenen Entwicklungsstand sowie geringere Anschaffungskosten.
Voraussichtlich im Frühjahr wird die Europäischen Kommission einen Bericht über die Technologie- und Marktreife schwerer Nutzfahrzeuge bis 2030 gemäß der Alternative Fuels Infrastructure Regulation AFIR veröffentlichen. Erwartet wird eine aktuelle und breit abgestimmte Einschätzung.
Präsentation des Nationalen Strategierahmens für Österreich
Anschließend wurde der „Nationale Strategierahmen für Österreich“ und die damit verbundenen Monitoringverpflichtungen der Mitgliedsstaaten im Rahmen der AFIR von OLÉ – Österreichs Leitstelle für Elektromobilität – vorgestellt. Dabei gab es auch einen Einblick in den Ablauf des AFIR-Prozesses und in die Anforderungen an das Wasserstoff-Tankstellennetz im Straßenbereich. Die neue Bundesregierung wird zeitnah den Entwurf des Strategierahmens nach Brüssel übermitteln.
Der Nationale Strategierahmen ist ein Plan, mit dem alle EU-Staaten ihren Weg zum Erreichen der AFIR-Ziele beschreiben. Weitere Informationen finden Sie unter: Öffentliche Konsultation zum Nationalen Strategierahmen 2024
Abschließende Diskussion
In der abschließenden Diskussion mit den anwesenden Expert:innen wurden gezielt Fragestellungen und Themen erarbeitet, die in einer vertiefenden Untersuchung in Form einer Studie zum bedarfsgerechten Rollout einer Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur des BMIMI behandelt werden sollen. Ziel der Studie ist es dabei, zentrale Fragenstellungen zur Ausrollung einer AFIR konformen H2-Tankstelleninfrastruktur zu klären.
Die Präsentationen des Roundtables stehen HIER zum Download bereit.
Die Nachberichte der vorherigen Roundtables sind hier zu finden:
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