Wegbereiter für eine klimaneutrale Industrie: Die transform.industry-Studie
Die österreichische Industrie steht an der Schwelle zu einer nachhaltigen Revolution. Mit der ambitionierten Zielsetzung, bis 2040 eine vollständige Klimaneutralität zu erreichen, gewinnt die Transformation hin zu einer umweltfreundlichen Produktion immer mehr an Fahrt. Die richtungsweisende Studie „transform.industry – Transformationspfade für eine klimaneutrale Industrie 2040 in Österreich“, im Auftrag des Klima- und Energiefonds und durchgeführt von der Österreichischen Energieagentur in Kooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology, der Montanuniversität Leoben und dem Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz, leuchtet den Weg in diese nachhaltige Zukunft aus. Die Studie zeigt nicht nur die Dringlichkeit der Transformation aufgrund des hohen Energiebedarfs der Industrie, der zu mehr als der Hälfte aus fossilen Quellen gedeckt wurde, sondern bietet auch konkrete Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für eine Vielzahl von Industriebranchen.
Vier Szenarien als Grundlage für die Zukunft
Die Studie präsentiert vier Szenarien, die den Rahmen der Möglichkeiten für eine klimaneutrale Industrie ausloten:
1. Grüne Energieversorgung: Im ersten Szenario bleibt vieles beim Alten, bis auf die Energiequelle: 100 % grüner Strom und erneuerbare Gase, insbesondere Methan und Wasserstoff, sollen die Industrie antreiben. Hierfür wären 70 TWh an erneuerbaren Gasen im Jahr 2040 nötig. Doch dies ist nicht die effizienteste Lösung, wie die Studie aufzeigt.
2. Kreislaufwirtschaft: Eine deutliche Steigerung der Materialeffizienz und Recyclingquoten kennzeichnen das zweite Szenario. Durch weniger Bedarf an Grundstoffherstellung könnten 59 TWh an erneuerbaren Gasen die Industrie versorgen – ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
3. Technologische Innovation: Das dritte Szenario setzt auf fortschrittliche Technologien und eine starke Integration von Wertschöpfungsketten innerhalb der Betriebe. Hierfür sind 55 TWh an erneuerbaren Gasen erforderlich, wobei ein signifikanter Anteil aus Wasserstoff bestehen muss, um innovative Prozesse wie die Wasserstoff-Direktreduktion in der Stahlherstellung zu ermöglichen.
4. Sektorkopplung: Der vierte Weg optimiert den Energieverbrauch durch eine intelligente Verknüpfung verschiedener Sektoren, wobei Technologien wie Wärmepumpen eine zentrale Rolle spielen. Die benötigten Mengen an erneuerbaren Gasen ähneln denen des Innovationsszenarios, mit einem starken Fokus auf Wasserstoff.
Energiebedarf der Industrie im Vergleich
Zentrale Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen
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Individuelle Branchenansätze: Die Studie präsentiert maßgeschneiderte Transformationswege für verschiedene Industriebranchen, die auf einer innovativen Kombination von Prozess- und Fertigungstechniken basieren.
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Externe Rahmenbedingungen: Klar definierte Ziele und unterstützende Rahmenbedingungen sind laut der Studie entscheidend für den Erfolg der Transformation. Dazu gehören Energiepreis- und Verfügbarkeitssicherheit, rasche Genehmigungsverfahren, klare Regeln bezüglich Treibhausgasbesteuerung und der Ausbau von Infrastrukturen für den Transport von CO₂-neutralen Gasen.
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Verdopplung des Strombedarfs: Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung und teilweise lokalen Elektrolyse wird sich der Strombedarf der Industrie bis 2040 voraussichtlich verdoppeln. Ein massiver Ausbau erneuerbarer Energien und Infrastrukturen ist daher unerlässlich.
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Kohlenstoffabscheidung: Die Studie betont, dass ohne Kohlenstoffabscheidung und -speicherung die Klimaziele nicht erreicht werden können. Die Speicherung ist oft volkswirtschaftlich günstiger als die Nutzung von Kohlenstoff, da sie energetisch effizienter ist.
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Förderung sektorübergreifender Technologien: Der nicht energieintensive Sektor muss die Implementierung weit entwickelter Technologien, wie Wärmepumpen, beschleunigen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
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Entwicklung spezifischer Produktionstechnologien: In den energieintensiven Sektoren ist eine rasche Weiterentwicklung und breite Implementierung spezifischer Technologien erforderlich, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.
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Forschung und Entwicklung: Es besteht ein erheblicher Bedarf an Forschung und Entwicklung sowie öffentlicher Unterstützung, insbesondere bei der Integration und Implementierung von Technologien im industriellen Maßstab.
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Positive Anreize: Neben bestehenden regulatorischen Instrumenten sind positive Anreize, wie Förderungen für Investitionen und Betriebskosten, erforderlich, um die Transformation effektiv zu unterstützen und die Ziele zeitgerecht zu erreichen.
Fazit: Ein koordinierter Weg nach vorne
Die „transform.industry“-Studie bietet eine fundierte Basis für die Entwicklung und Implementierung effektiver Strategien zur Erreichung einer klimaneutralen Industrie in Österreich bis 2040. Die vorgestellten Szenarien und Handlungsempfehlungen sind ein Aufruf zum Handeln für Entscheidungsträger*innen, Industrieunternehmen und die Gesellschaft insgesamt, um gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige industrielle Zukunft in Österreich zu stellen.
Die Vollversion der Studie kann unter nachfolgendem Link heruntergeladen werden: https://www.klimafonds.gv.at/mediathek/studienpraesentation-transform-industry/
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